Divestment

„Eine Investition, die den Planeten
zerstört, ist keine Investition.“

Vandana Shiva

Divestment steht für De-Investition. Das Ziel der Divestment-Bewegungen ist, Geld aus schädlichen Investitionen abzuziehen und in zukunftsfähige umzuschichten.

Erfolgreiche Divestmentkampagnen gab es schon in den 1980ern!

In den 1980er Jahren wendete sich die erste Divestment-Kampagne mit Erfolg gegen das Apartheitsregime in Südafrika. Weitere Divestmentkampagnen richteten sich gegen Tabak- und Rüstungskonzerne, gegen Ölriesen wie Shell oder ganz gezielt gegen einzelne Projekte wie zum Beispiel den Bau eines Atomkraftwerks in bulgarischen Erdbebengebiet, der mithilfe von Divestment verhindert wurde.

Divestmentkampagnen richten sich in erster Linie an Staaten, Kommunen, Institutionen oder Unternehmen, aber auch an Privatpersonen.

350.org und fossil free

Die Divestment-Bewegung 350.org wurde 2008 in den USA von einer Gruppe um Bill McKibben gegründet. 2014 bekam diese Organisation den alternativen Nobelpreis. Mittlerweile ist daraus eine weltweite Klimabewegung geworden. Ihr Ziel: Der weltweite Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas.
350.org leitet sich von der Zahl 350 ppm ab – der Konzentration von Kohlendioxid in der Atmosphäre, die als umweltverträglich gilt (parts per million = Teilchen pro Million). Aktuell ist dieser Wert bei deutlich mehr als 400ppm. Vor der Industrialisierung um das Jahr 1850 waren es nur 280 ppm. Die Forderung von 350 ppm ist daher nicht radikal, sondern bereits ein Kompromiss.
Die weltweite Bewegung fossil free ist Teil von 350.org.

Weltweit haben bereits mehr als 500 institutionelle Anleger das Divestment aus fossilen Brennstoffen beschlossen. Darunter Städte wie Kopenhagen, Oslo Oxford, San Francisco und New York. In Deutschland schloss sich Münster als erste deutsche Stadt der Bewegung an. Von der Gründung bis zum Jahr 2018 bewirkte die Organisation bereits ein Umschichten von über 7 Billionen Dollar.

Auch verschiedene Stiftungen, Pensionsfonds, Versicherungsgesellschaften, akademische Einrichtungen, Kirchen und Unternehmen bekennen sich zum Ausstieg fossiler Energien. Zudem haben sich bekannte Persönlichkeiten, wie zum Beispiel UN-Generalsekretär Ban Ki-moon, Barack Obama oder Prince Charles für den Ausstieg aus Kohle, Gas und Öl ausgesprochen. Organisationen wie Greenpeace und urgewald sind Teil der Bewegung.

Hier einige Beispiele:

  • Allianz- Versicherung , Axa, MunichRe
  • Rockefeller Stiftung
  • Zuletzt spektakulär aufgefallen ist der gigantische Norwegische Staatsfonds. Der Fonds hatte bisher einen Großteil seines Geldes mit Öl und Gas aus der Nordsee verdient. Er ist fast 1000 Mrd. Euro schwer. Die Fonds-Manager haben ihren Rückzug aus fossilen Brennstoffen dabei nicht primär „ökologisch“ begründet, sondern überwiegend wirtschaftlich. Es ist ein Fonds zu Zukunftssicherung des norwegischen Wohlstands. Das Argument: Kohle und Öl sind Auslaufmodelle von schrumpfenden Wert; Geld in diesen Branchen wird in den nächsten beiden Jahrzehnten buchstäblich „verbrennen“.

Das Thema Divestment und nachhaltiges Investment betrifft nahezu jedes, der von den Vereinten Nationen aufgestellten 17 Ziele für eine weltweite nachhaltige Entwicklung.

Weitere Infos zu Divestment gibt es hier:

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